Die Jahreszeiten nehmen auf alles und jeden Einfluss. Auf jede Blume, jeden Baum, jedes Lebewesen. Und so natürlich auch auf unsere Pferde und deren Hufe. Das müssen wir noch einmal unterteilen in zwei Komponenten.
Zum einen beeinflusst natürlich das Nahrungsangebot das Wachstum der Hufe, genauso wie die Menge an Sonnenlicht. Der Huf ist im Grunde ja nichts anderes als „Haut“ und verändert sich demnach analog zum gesamten Organismus.
Das sind sozusagen die inneren Faktoren auf die wir im ersten Teil gucken werden.
Zum anderen verändert sich je nach Jahreszeit die Bodenbeschaffenheit. Von feucht und weich bis tief und matschig sowie vollständig durchgefrorener Boden kann alles dabei sein. Auch dies stellt zum Teil besondere Ansprüche in der Pflege der Hufe. Die unterschiedlichen Bodenverhältnisse veranlassen zum Teil auch die Notwendigkeit den Huf „von außen“ zu unterstützen. Diese Komponente betrachten wir im zweiten Teil.
Das natürliche Nahrungsangebot und damit die Versorgung mit wichtigen Mineralien, Vitaminen, Antioxidantien, Spurenelementen und co reduziert sich zum Herbst/Winter bis in den Frühling hinein erheblich. Selbst wenn unsere Pferde eine Winterkoppel zur Verfügung haben, wächst dort natürlicherweise kaum noch etwas. Das Gras enthält kaum noch Nährstoffe, eventuell vorhandene Hecken, Büsche und Sträucher tragen keine Früchte und Beeren mehr und auch die Rinden , an denen geknabbert werden könnte, enthalten weniger Gerbstoffe und Nährstoffe. Das ist ein jahreszeitbedingtes, völlig normales Geschehen und führt dazu, dass Pferde, die „natürlich“ gehalten werden über den Winter oft abbauen. Sie verlieren etwas an Muskulatur, sind Infekt anfälliger, weniger leistungsbereit. Der Winter zehrt oft an ihnen. Januar und Februar sind in der Regel die Monate, an denen sich die Pferde körperlich und mental auf dem Jahres - Tiefpunkt befinden.
Wir empfehlen deshalb alle Pferde in dieser für den gesamten Organismus sehr anstrengenden Zeit zu unterstützen. Wir haben tolle Produkte für euch im Shop um gezielt das Immunsystem zu unterstützen und die natürlichen Abwehrkräfte zu pushen!
Die zweite Herausforderung in der Winterzeit stellen die unterschiedlichen Bodenverhältnisse dar. Sobald der Boden weich und dadurch häufig auch matschig wird, werden die Hufe weicher und eventuell schon vorhandene Strahlprobleme verschlimmern sich, da die Bakterien ein leichtes Spiel haben in die geschwächte Hornstruktur einzudringen. Dazu kommt, dass in der Offenstallhaltung ein penibles Abäppeln oft nur noch schwer möglich ist, wodurch mehr Ammoniak und Bakterien im Untergrund verbleiben können.
Was können wir tun? Jeder Quadratmeter befestigter Boden im Paddock/ Auslauf sind Goldwert. Die Stellen an denen sich die Pferde oft und gerne aufhalten dürfen gerne so oft wie möglich sauber gemacht werden. Für die Pflege des Hufes selbst empfehlen wir folgendes: Sohle und Strahl regelmäßig mit klarem Wasser/ grünerSeife waschen und gut trocken. Auf den trockenen Huf kann eine Honig/Zwiebel Mischung aufgetragen werden. Dafür nehmt ihr einfach einen handelsüblichen flüssigen Honig und vermischt eine Tasse davon mit ca. 1/4 gehackten Zwiebel, fertig! Artimud, Keralit Undercover, Zinkspray und Teebaumöl sind Alternativen. Bitte seid immer vorsichtig bei bestehender tiefer Strahlfäule bzw. wenn die Haut im Ballenbereich angegriffen ist. Dann können diese Komponenten brennen. Für die schlimmen Fälle bevorzugen wir in den ersten Tagen eine sanfte Betaisadonnalösung zum Waschen und anschließende Betaisadonna Creme.
Die Bodenverhältnisse können uns aber auch Probleme bereiten, wenn es so kalt wird, dass gefrorene Buckelpisten entstehen. Dass Pferde auf unebenem, gefrorenem Untergrund vorsichtig und „tastend“ laufen ist völlig normal. Problematisch wird es dann, wenn diese Periode lange anhält, sodass sich die Pferde deutlich weniger bewegen, was bei empfindlichen Tieren zu einer vermehrten Kolikneigung führen kann (v.a. im Zusammenhang mit weniger Trinkwasseraufnahme).
Die zweite „unterstützungsbedürftige“ Gruppe betrifft die dünnsohligen Pferde/ Pferde mit arthrotischen Problemen beispielsweise in den Hufgelenken und die typischen „Hufrollekandidaten“. Für diese empfehlen wir unbedingt bei Bodenfrost Hufschuhe einzusetzen. Dadurch werden dünne Sohlen geschützt und eine Huflederhautentzündung kann verhindert werden. Die schützende und stoßdämpfende Wirkung der Hufschuhe führt in der Regel sofort zu mehr Bewegung der Pferde was in jeglicher Hinsicht wünschenswert ist.
Der Winter stellt demnach eine Herausforderung für den gesamten Pferdeorganismus und für die Hufe im Besonderen dar.
Wenn wir Pferdemenschen das Immunsystem unserer Vierbeiner in der kalten Jahreszeit über die Ernährung optimal unterstützen und die teils schwierigen Bodenverhätnisse gut managen, steht einem gesundem und leistungsbereitem Barhuf auch im Winter nichts im Weg!
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